FledermausFledermaus Übertage & Untertage Berichte mit vielen Fotografien

Kalk Bergbau am Rande von Bergen

 

Am Rande von der regenreichen Stadt in Norwegen wurde um 1920 wieder angefangen Kalk abzubauen. Es entstand ein modernes riesiges Kalkbergwerk. Der Kalk wurde sowohl überirdisch als auch unterirdisch abgebaut. Von einer höher gelegenen Sohle wurde der Kalk mittels einer hölzernen Seilbahn ins Tal zur Weiterverarbeitung transportiert. Bis in die 80-iger förderte man Kalk bis dann das Bergwerk geschlossen wurde. Da ein Teil des Bergwerkes sehr unwegsam liegt wurden vermutlich die Inventare einfach zurück gelassen da es so kostengünstiger für den ehemaligen Betreiber war. Betritt man heute das große Bergwerk so macht man einen Zeitsprung zurück zum Jahr der Schließung. Alles aber auch wirklich alles ist im Bergwerk noch vorhanden. Von der Bergmannskleidung bis zum Geleucht über die Loren bis zur Grubenbahn ist alles noch an Ort und Stelle. Es sieht Untertage so aus als hätte man fluchtartig das Bergwerk verlassen und es nie wieder betreten. Selbst die Bergmannsstullen liegen noch auch den Tellern, sie waren natürlich mittlerweile wunderschöne Pilzberge. In bislang keinem Bergwerk konnten wir so viele bergmännische Relikte verschiedener Epochen begutachten und ablichten wie in diesem. Seit wann das Bergwerk existiert haben wir bisher leider nicht herausfinden können. PG Rieber & Søn als Hauptaktionär hatte sich 1914 die Eigentumsrechte des vorhandenen Bergwerks mit Lizenz zur Gewinnung von Kalk gesichert. Kurz nach 1920 gab der Ingenieur Richard A. Klunderud aus Kongsberg grünes Licht für den erneuten Abbau von sehr reinem Kalk. 1930 übernahm Brynjolf Pedersen das Bergwerksunternehmen und in den folgenden Jahren entwickelte sich dieses zu einem der größten und technisch begünstigten Anbieter von Industrie- und Baukalk in Skandinavien. Nach einem Großbrand wurden viele Maschinen zerstört und so musste der Betreiber im November 1961 Insolvenz anmelden. Der Inhaber von Bergen Operating Co. AS, der Bergsenator Hans Bull Øvrevik erwarb das Bergwerk und modernisierte dieses so dass die Seilbahn überflüssig wurde. Ab Februar 1963 wurde die Produktion wiederaufgenommen und der Kalk durch einen tiefen Schacht, nach unten zur Straße hin, gekippt. Über die Jahre entstanden bis zu 200m lange Abbaukammern bis dann 1985 das Bergwerk endgültig aufgegeben wurde. Bis zuletzt arbeiten bis zu 70 Bergmännern im Bergwerk. Die jährliche Produktion von gebrochenem Kalkstein betrug zwischen 30-40.000 Tonnen jährlich. Wie viele Sohlen das Bergwerk besitzt ist uns derzeit noch unbekannt. Es gibt eine auf Straßenniveau die liegt bei 22 Meter über dem Meeresspiegel. Eine weitere Sohle liegt bei ca. 150m und 223m. Ob es dazwischen und darüber noch Sohlen gib ist uns derzeit nicht bekannt. Bei 445m über dem Meeresspielgel befindet sich der ehemalige Tagebau und seine Tagesanlagen. Der Norwegen Bergbau ist jedenfalls weitgehend unerforscht und vor allem unberührt.

 

 

 

Altes Kalkbergwerk bei Bergen

Bergbau 

 

Kalkbergwerk Sohle 1

Kalkbergwerk Sohle 2