Froschlampe

Ein Geleucht des damaligen Bergmanns

 

      Frosch werden diese Geleuchte in Anlehnung an ihr Aussehen genannt

Westfälischen Frosch 

Die Froschlampe des Bergmanns entwickelte sich aus den antiken griechischen und römi­schen Vorbildern (Tonlampen) und wurde vom 16. Jahrhunderts bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts im europäischen Bergbau benutzt. In den verschiedenen Bergrevieren entwickelten sich unterschiedliche Bauformen. Als Brennstoff wurde beim offenen Frosch Unschlitt (Talg) und beim geschlossenen Frosch Rüböl verwendet. Jede Zeit und jedes Bergbaugebiet hatte unterschiedliche Frösche. Es gab den erzgebirgischen Frosch, den westfälischen Frosch, den siegerländischen Frosch, den saarländischen Frosch, den Harzer Frosch usw.. Die Montage eines jeden Frosches mittels Hartlot geschah damals in einem Schmiedefeuer. Als Flussmittel verwendete der Schmied meist  Stroh. Die Besonderheit hierbei ist das Lot, es wird auch Rotschlag oder Gelbschlag genannt. Das körnige Lot wurde mittels einer Tülle den einzelnen Baugruppen zugegeben. Dieses Lot dient heute dem Fachmann für Froschlampen als Beweis der Originalität eines Frosches. Üblicherweise sind Frösche aus Eisen, seltener aus Messing. Firmen wie Seippel und andere größere Schmieden versahen ihre Frösche noch mit einer Bezeichnung.

• Erzgebirgischen Frosch
• Westfälischen Frosch
• Siegerländischen Frosch
• Saarländischen Frosch
• Harzer Frosch
• Usw.

 

Die Funktion einer Froschlampe ist relativ simpel: In den Körper (Lampenbehälter) wurde Öl gefüllt. Dazu kam dann noch ein gedrehter Flachsdocht, der im vorderen Bereich (eine kleine Öffnung) eingeklemmt wurde. Die Klemme, welche auch gleichzeitig zum einfüllen des Öles diente, wurde mittels einer Schraube gesichert. Der Docht konnte somit schnell gelöst und nachgezogen werden.  Hierfür war speziell noch eine Art Nachziehharken am Frosch vorhanden. Die Ölfläschchen zum nachfüllen des Frosches kann man noch heute in alten Gruben finden.

Mit dem Aufkommen der Karbidlampen wurden die Froschlampen, schnell vom Markt und Untertage im Einsatz, verdrängt. Aufgrund der Tatsache, dass Frösche mit offener Flamme brennen, bestand die Gefahr, damit Schlagwetterexplosionen auszulösen. Folglich wurden sie vornehmlich in solchen Revieren eingesetzt, in denen kaum explosive Grubengase austraten, z. B. im Erz- oder Salzbergbau. Früher waren aber auch Froschlampen im deutschen Steinkohlenbergbau im Einsatz. Die gefürchteten Grubengasexplosionen im Steinkohlenbergbau gingen oft von einer Bergmannslampe (Froschlampe oder Karbidlampe) aus und brachten vielen Bergleuten den Tod. Erst mit dem sichereren Wetterlampen wurde das Geleucht sicherer.

 

Durch die Verzierungen und verschiedenen Arten der einzelnen Regionen wurde schon früher gerne Froschlampen gesammelt. Dies machte schnell Kriminelle aufmerksam die dann Froschlampen nachbauten und als alte originale / gefahrene Froschlampen für teures Geld anboten. Noch heute muss man unheimlich aufpassen das man besonders bei Auktionshäusern oder Kleinanzeigern keine Replikate erwischt. Der Fachmann oder ein geschultes Auge erkennt jedoch schnell diese Nachbauten. Bleibt bei Froschlampen auf der Hut und lest Euch hier noch weiter ein zum Thema Replikate von Froschlampen und anderem Bergmannsgeleucht:

Fälschungen von Grubenlampen: http://www.untertage.com/publikationen/22-interessantes/113-faelschungen-von-grubenlampen.html

Weiterführende Literatur rund ums Geleucht