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Die Organisation Todt (OT)Soldaten der Organisation Todt - Scann eines Originalfotos (im Archiv Minehunters)

Die OT | Einsatzgruppen | Aufgaben | Quellen

 

Die Organisation Todt war eine extrem durchorganisierte Massenorganisation der NSDAP. Der Name "Organisation Todt"  wurde von Adolf Hitler auf dem Reichsparteitag 1938 geprägt. Die "Organisation Todt" (OT) entstand im Mai 1938, als Adolf Hitler den durch den Autobahnbau bewährten Fritz Todt mit den Arbeiten für den bis dahin von der Wehrmacht geleiteten Bau des Westwalls beauftragte. Die Anfangs sehr kleine Organisation entwickelte sich rasch zur kriegswichtigsten Organisation außerhalb von der Wehrmacht und der SS (Schutzstaffel). Sie entwickelte sich somit zu einem Staat im Staate (neben SS, NSDAP und Wehrmacht) mit eigenen Uniformen, eigenen Rängen und einer eigenen Hierarchie. Formell unterstand die OT dem Reichsministerium für Bewaffnung und Munition (RMfBM), das Dr. Ing. Fritz Todt seit März 1940 leitete.

 

Die wichtigsten Aufgaben der OT in den besetzten Gebieten waren neben der Errichtung von Verteidigungsanlagen der Bau von Verkehrswegen, Fernmeldenetzen, Fabriken, Rohstofförderungsanlagen, Brücken und Baracken. Ihr oblagen aber auch für die deutsche Kriegswirtschaft wichtige Arbeiten wie die Sicherstellung, Reparatur und Wiederinbetriebnahme wirtschaftlicher Einrichtungen und die Nutzung von Ressourcen in den eroberten Gebieten.

Nach dem Bau des Westwalls bildete sich die OT mit Beginn des Zweiten Weltkriegs in eine militärisch gegliederte Bauorganisation um. Sie war Todt als Reichsminister für Bewaffnung und Munition direkt unterstellt. Die Bauformationen der Wehrmacht wurden in die OT eingegliedert. Ab 1940 wurde die Organisation Todt auch für die Baumaßnahmen in den besetzten Gebieten eingesetzt und übernahm beim Russlandfeldzug weitreichende Pionieraufgaben sowie die Sicherung der Nachschublinien. Beim Rückzug aus Russland beauftragte Hitler sie mit dem Bau des sogenannten Ostwalls. Die Zentrale der Organisation Todt lag in Berlin und verwaltete nahezu 57.000 Angestellte und ein Heer von über einer Million Arbeitskräfte.

Nach dem Tod von Todt im Februar 1942 erfolgte unter seinem Nachfolger Albert Speer eine Neuorganisation der OT. Leiter der OT-Zentrale war seit Anfang 1941 Xaver Dorsch (1899-1986). Ab Anfang 1943 baute die OT Abschussbasen für die in der Entwicklung befindlichen "Vergeltungswaffen", der Flugbombe V1, der Fernrakete V2 und der Langrohrkanone V3 in Nordfrankreich.

Ab 1943 mussten auch Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene unter schwersten Bedingungen auf den OT-Baustellen arbeiten.

Im Sommer 1943 begann der OT-Einsatz im deutschen Reichsgebiet zur Behebung von Luftangriffsschäden, zum Ausbau von Luftschutzanlagen für die Zivilbevölkerung (Erweitertes LS-Führerprogramm), für Bauvorhaben der Industrie sowie zur Errichtung von unterirdischen Rüstungs- und Treibstoffwerken. Gegen Ende 1944 verfügte die OT über rund 1.360.000 Arbeitskräfte, von denen nur etwa 60.000 Deutsche waren.

 

Organisation Todt als Leitung für die Planung und Bau von U-Verlagerungen

Die Organisation Todt (OT) war eine nationalsozialistische Bau- und Ingenieurorganisation während des Zweiten Weltkriegs. Sie wurde nach ihrem Gründer, dem deutschen Ingenieur Fritz Todt, benannt. Die OT spielte eine entscheidende Rolle beim Bau von Verteidigungsanlagen, Befestigungen und Infrastrukturprojekten im Auftrag der deutschen Wehrmacht. Im Rahmen ihrer Tätigkeiten war die Organisation Todt auch für den Bau von Untertage-Verlagerungen verantwortlich. Diese Verlagerungen hatten das Ziel, kriegswichtige Industrie- und Produktionsstätten vor Luftangriffen zu schützen, indem sie unterirdisch in Felsen, Bergen oder Bunkern angelegt wurden.

Die Leitung der Untertage-Verlagerungen erfolgte durch spezialisierte Abteilungen und Fachkräfte innerhalb der Organisation Todt. Ingenieure, Geologen, Architekten und andere Experten waren daran beteiligt, die Standorte auszuwählen, das Design und die Konstruktion der Verlagerungen zu planen und den Bau zu überwachen. Ein bekanntes Beispiel für eine von der Organisation Todt geleitete Untertage-Verlagerung war das sogenannte "Führerhauptquartier Adlerhorst" in der Nähe von Bad Nauheim, das als Befehlszentrale für Adolf Hitler während des Krieges diente. Es ist wichtig anzumerken, dass die Organisation Todt während des Krieges auch den Einsatz von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen in ihren Bauprojekten nutzte. Diese Praxis führte zu zahlreichen Menschenrechtsverletzungen und menschlichem Leid. Die Aktivitäten der Organisation Todt und ihrer Leitung der Untertage-Verlagerungen waren ein bedeutender Bestandteil der deutschen Kriegsproduktion und Verteidigungsbemühungen während des Zweiten Weltkriegs.

 

Die OT (Organisation Todt) wurde in diverse Einsatzgruppen bzw. Gebiete/Regionen/Länder gegliedert:

 

AMT BAP-OT ZENTRALE

West Europa (Frankreich, Belgien, Holland)

  • Einsatzgruppe WEST

Nord Europa (Norwegen, Dänemark)

  • Einsatzgruppe WIKING Ost Europa
  • Einsatz Finnland
  • Einsatzgruppe JAKOB
  • Sondereinsatz WOLGA
  • Einsatzgruppe RUSSLAND-NORD
  • Einsatzgruppe RUSSLAND-MITTE
  • Einsatzgruppe RUSSLAND-SÜD
  • Einsatzgruppe KAUKASUS


Südosten Europa (Balkan)

  • Einsatzgruppe SÜDOST


Süd Europa (Italien)

  • Einsatzgruppe ITALIEN

 
Deutschland und angrenzende Regionen

  • Einsatzgruppe Deutschland I (später EG TANNENBERG)
  • Einsatzgruppe Deutschland II
  • Einsatzgruppe Deutschland III "HANSA", "RHEIN-RUHR"
  • Einsatzgruppe Deutschland IV "KYFFHÄUSER"
  • Einsatzgruppe Deutschland V "RHEIN"
  • Einsatzgruppe Deutschland VI
  • Einsatzgruppe Deutschland VII
  • Einsatzgruppe Deutschland VIII "ALPEN"
  • Sondereinsatz RIESE
  • Sondereinsatz FLOS

 

Quellen:

  • Handbook of the ORGANISATION TODT [OT], Mirs-London, March 1945
  • Rudolf Dittrich: Vom Werden, Wesen und Wirken der Organisation Todt. Biblio-Verlag, Osnabrück 1998, ISBN 3-7648-1739-9 (Veröffentlichungen Deutschen Quellenmaterials zum Zweiten Weltkrieg, Abt. III: Quellen zur Geschichte der Organisation Todt, Bd. 1 und 2; D. war Amtsgruppenleiter im Reichsministerium)
  • Franz W. Seidler: Die Organisation Todt. Bauen für Staat und Wehrmacht 1938-1945. Bernard & Graefe, Koblenz 1987, ISBN 3-7637-5842-9