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HöhlenFledermaus

 

Höhlen sind faszinierende Naturphänomene und gleichzeitig wichtige Schutzräume für viele Tierarten, insbesondere Fledermäuse. Hier sind einige grundlegende Informationen und relevante Aspekte über Höhlen und ihren Zusammenhang mit dem Fledermausschutz:


Definition und Typen von Höhlen

  1. Definition:

    • Höhlen sind natürliche Hohlräume im Untergrund, die mindestens 5 Meter lang sind und von Menschen betreten werden können.
  2. Arten von Höhlen:

    • Primäre Höhlen: Entstanden gleichzeitig mit dem umgebenden Gestein, z. B. Lavahöhlen.
    • Sekundäre Höhlen: Entstanden durch nachträgliche Prozesse wie Erosion, Lösung von Kalkstein (Karsthöhlen), oder tektonische Verschiebungen.

Bekannte Höhlen

  1. Längste Höhle der Welt:

    • Mammoth Cave in Kentucky, USA: 627 km erforscht (Stand: aktuellster Messstand).
  2. Längste Höhle Deutschlands:

    • Riesending-Schachthöhle am Untersberg, Bayern: 16,4 km Länge, bekannt für ihre extremen Tiefen und Herausforderungen.

Höhlen und Fledermausschutz

  1. Bedeutung von Höhlen für Fledermäuse:

    • Höhlen sind essenziell für Fledermäuse als Winterquartiere und Ruheplätze.
    • Sie bieten Schutz vor Fressfeinden und extremen Witterungsbedingungen.
  2. Fledermausschutzzeiten:

    • In Deutschland gelten strikte Schutzzeiten, meist von Oktober bis März, um Fledermäuse während ihrer Winterruhe nicht zu stören.
    • Störungen können zu erhöhtem Energieverbrauch und damit zum Tod der Tiere führen.
  3. Zugangsbegrenzungen:

    • Viele Höhlen wurden verschlossen oder vergittert, wobei spezielle Einlassmöglichkeiten für Fledermäuse (z. B. kleine Öffnungen) erhalten blieben.

Verhalten in Höhlen

  1. Strikte Einhaltung der Schutzzeiten:

    • Kein Betreten von Höhlen während der Fledermaus-Winterruhe.
    • Informiere dich bei lokalen Behörden oder Naturschutzvereinen über spezielle Regelungen.
  2. Verantwortungsvoller Umgang:

    • Keinen Müll hinterlassen.
    • Keine Tiere oder geologischen Formationen stören oder beschädigen.
    • Lärm und helles Licht vermeiden.
  3. Forschung und Dokumentation:

    • Seriöse Höhlenforschung trägt zur Erhaltung und zum Schutz dieser Ökosysteme bei.
    • Zusammenarbeit mit Fledermausschützern und Naturschutzorganisationen ist essenziell.

Bedeutung von Höhlenschutz

Höhlen sind nicht nur natürliche Wunderwerke, sondern auch essenzielle Lebensräume für bedrohte Arten wie Fledermäuse. Ihr Schutz ist daher ein bedeutender Beitrag zum Erhalt der Biodiversität. Verantwortung und Respekt im Umgang mit diesen sensiblen Lebensräumen sind entscheidend.

 

Besichtigte Höhlen von uns

 

Ausführlichere Definition und Typen von Höhlen

Definition von Höhlen

Eine Höhle ist ein natürlicher unterirdischer Hohlraum im Gestein, der groß genug ist, um von einem Menschen betreten werden zu können, und der meist eine Länge von mindestens 5 Metern aufweist. Höhlen können durch verschiedene geologische, chemische oder biologische Prozesse entstehen und bieten einzigartige Lebensräume sowie geologische und archäologische Einblicke in die Vergangenheit.


Typen von Höhlen

Höhlen lassen sich anhand ihrer Entstehung in zwei Hauptkategorien unterteilen: Primäre Höhlen und Sekundäre Höhlen.


1. Primäre Höhlen

Primäre Höhlen entstehen gleichzeitig mit dem Gestein, das sie umgibt. Sie sind weniger häufig und meistens mit vulkanischen Prozessen verbunden.

  • Beispiele:
    1. Lavahöhlen (Röhrenhöhlen):

      • Entstehung: Durch den Abfluss von Lava, die unter einer erstarrten Oberfläche weiterfließt.
      • Typische Merkmale: Röhrenartige Strukturen, glatte Wände, oft mehrere Kilometer lang.
      • Beispiel: Kazumura-Höhle (Hawaii, USA), eine der längsten Lavahöhlen der Welt.
    2. Blasenhöhlen:

      • Entstehung: Durch eingeschlossene Gasblasen in Lava während ihrer Abkühlung.
      • Typische Merkmale: Kleine, runde oder unregelmäßige Kammern.
      • Vorkommen: Oft in vulkanischen Regionen.

2. Sekundäre Höhlen

Sekundäre Höhlen entstehen durch nachträgliche Prozesse im bereits existierenden Gestein. Sie sind die häufigste Höhlenart und werden durch physikalische, chemische oder biologische Einflüsse geformt.

  • Beispiele:
    1. Karsthöhlen (Lösungshöhlen):

      • Entstehung: Durch chemische Lösung von Kalkstein oder anderen karbonathaltigen Gesteinen durch säurehaltiges Wasser.
      • Typische Merkmale: Tropfsteine, Sinterbecken, große Hallen, Flüsse.
      • Beispiel: Postojna-Höhle (Slowenien), Aggtelek-Höhlensystem (Ungarn/Slowakei).
    2. Meeres- und Brandungshöhlen:

      • Entstehung: Durch die erodierende Kraft von Wellen an Küstenlinien.
      • Typische Merkmale: Große Eingänge, oft mit Verbindung zum Meer.
      • Beispiel: Fingal’s Cave (Schottland).
    3. Kluft- und Spaltenhöhlen:

      • Entstehung: Durch tektonische Bewegungen, die Spalten oder Klüfte im Gestein erweitern.
      • Typische Merkmale: Enge, gerade oder verwinkelte Passagen.
      • Beispiel: Hölloch (Schweiz).
    4. Eishöhlen:

      • Entstehung: In Gletschern oder durch Frostsprengung in Gesteinshöhlen.
      • Typische Merkmale: Eisformationen, Gletscherwasser.
      • Beispiel: Eisriesenwelt (Österreich).
    5. Quellhöhlen:

      • Entstehung: Durch aufsteigendes Wasser, das unterirdische Gestein auflöst und Höhlen formt.
      • Typische Merkmale: Oft Ausgangspunkte von Quellen oder Flüssen.
      • Beispiel: Blautopf (Deutschland).
    6. Verwitterungshöhlen:

      • Entstehung: Durch physikalische oder chemische Verwitterung von Gestein.
      • Typische Merkmale: Kleine, unregelmäßige Kammern.
      • Beispiel: Höhlen in Sandsteinformationen, z. B. in den USA.
    7. Erosionshöhlen:

      • Entstehung: Durch fließendes Wasser, das Gestein mechanisch abträgt.
      • Typische Merkmale: Rundliche Formen, oft entlang von Flussläufen.
      • Beispiel: Antelope Canyon (USA).
    8. Bauxithöhlen:

      • Entstehung: Durch Auswaschung von Aluminiumoxid-reichen Schichten.
      • Typische Merkmale: Oft in tropischen Regionen zu finden.
      • Beispiel: Höhlen in Australien oder Brasilien.

Weitere Klassifikationen nach Nutzung oder Besonderheiten

  • Kulturhistorische Höhlen:

    • Von Menschen genutzt, z. B. als Wohnstätten, Kultstätten oder Lagerplätze.
    • Beispiel: Höhlen von Lascaux (Frankreich) mit prähistorischen Malereien.
  • Fledermaushöhlen:

    • Lebensraum für Fledermäuse, oft mit Zugangsbegrenzungen zum Schutz der Tiere.
    • Beispiel: Hohle Fels (Deutschland).
  • Fossilhöhlen:

    • Orte, an denen bedeutende Fossilien gefunden wurden.
    • Beispiel: Sterkfontein-Höhlen (Südafrika).

Bedeutung von Höhlen

Höhlen sind nicht nur geologische Formationen, sondern haben auch eine ökologische, historische und wissenschaftliche Bedeutung. Sie dienen als Lebensräume, Klimaarchive, Wasserquellen und sind faszinierende Orte für die Forschung und das Abenteuer gleichermaßen.