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Decknamen Systematik von unterirdischen Geheimobjekte des II. Weltkriegs

 

Während des Zweiten Weltkrieges wurden kriegswichtige Bauvorhaben in der Regel mit Decknamen bezeichnet. Dies betraf sowohl oberirdische Bauten als auch unterirdische Verlagerungen. Viele der Objekte ( U-Verlagerungen ) wurden nicht fertiggestellt. Vorwiegende Verwendung fanden dabei Tier- und Pflanzennamen sowie Vornamen. Schwerpunkte waren dabei das U-Verlagerungsprogramm des Jägerstabes (unterirdische Fertigung von Jagdflugzeugen, wie der Me 262), das A 4-Programm (unterirdische Raketenproduktion) und das Geilenberg-Programm (unterirdische Verlagerung von Hydrierwerken).

Das Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion abgekürzt RMfRuK erstellte eine Decknamen Systematik für U-Verlagerungen auf. So bekamen:

  • Alte Schachtanlagen
  • Alte Stollenanlagen
  • Neue Stollenanlagen
  • ehemalige Bunkeranlagen
  • neue Bunkerbauten
  • Tiefkellers
  • Natürliche Höhlen
  • Verkehrstunnel

 

Decknamen von Tieren (aller Art), Fischen, Amphibien, geologischen Bezeichnungen, Pflanzennamen, weibliche und Männliche Vornamen sowie Vögel Namen. Die Systematik entschlüsselt:

Systematik der Decknamen beim RMfRuK (Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion)

  • Natürliche Höhlen -> Münznamen
  • Alte Schachtanlagen -> Säugetiernamen
  • Alte Stollenanlagen -> Fisch- und Amphibiennamen
  • Neue Stollenanlagen -> Geologische Bezeichnungen
  • Festungsanlagen -> Pflanzennamen
  • Tiefe Keller -> Mädchennamen
  • Bunkerbauten -> Jungennamen
  • Verkehrstunnel -> Vogelnamen

 

Es gab aber auch noch andere Verschlüsselungssysteme wie Großbuchstaben oder Ziffern. Zudem wurden auch (falsche) Firmenbezeichnungen als Decknamen in den System benutzt. Das gleiche Objekt kann auch mehrere Namen tragen (z.B. bei der SS-IKL und dem RfRuK).

A-Projekte: (1. Welle)
Untertage-Verlagerungen in vorhandene Hohlräume wie Reichsbahntunnel, Bergwerke und Höhlen, Reparatur und Endmontage:
Beispiele: A1 (Lengerich), A2 (Porta)

 
B-Projekte: (2. Welle)
Untertage-Verlagerungen in Stollenneubauten, Zuliefererindustrien, Komplettwerke, Entwicklung und die Geilenberg-Projekte:
Beispiele: B1 (U-Verlagerung Schiefer), B2 (U-Verlagerung Malachit)


S-Projekte:
Sonderbaumaßnahmen wie Kommandozentralen, Tanklager und FHQ, U-Boot-Bunker etc