FledermausFledermaus Übertage & Untertage Berichte mit vielen Fotografien

Montanhistorische Exkursion ins Erzgebirge & Vogtland

Zum Jahresende 2016, sprich über Weihnachten bei Freunden

 

Kurz vor Weihnachten, genauer gesagt am 16 Dezember, war es wieder soweit und es ging früh morgens vorbei an dem Siegerlänger Bergbau Revier und dem Lahn-Dill Revier in Richtung Osten. Vorbei an kleinen und größeren Stollen neben der Autobahn. Die Fahrt führte an etlichen Bergwerken und U-Verlagerungen vorbei, über Thüringen, nach  dem scheenen Sachsen. Der erste Stopp war dort kurz vor neun Uhr morgens an einem Getränkemarkt. Das schmackhafte Gruben Pils hatten sie nicht… Also wurde ein Glück Auf Kasten mitgenommen. Die Fahrt ging also nach wenigen Minuten weiter zu einer kleinen sehr alten Zeche, in unmittelbarer Nähe einer Namenhaften Bergsicherung, vorbei an unzähligen Fundgruben, alten Stollen und Schächten. In der Stadt muss es echt mal ein großes Berggeschrei gegeben haben. Vielleicht ist die Stadt sogar eine Bergstadt. Wenn das so wär wär man angekommen in der wunderschönen Stadt namens Schneeberg. Direkt neben dem alten heut Denkmalgeschützen Huthaus durfte das Auto abgestellt werden und die Grubenlampen ausgepackt werden. Zur Begrüßung und Stärkung gab es frisch geräucherte erzgebirgische Bachforelle mit selbstgemachten Knoblauchschnaps der mit hoch fragmentierten Chili Aufgesetzten verfeinert wurde. Ein Gaumenschmaus hoch zehn sowas von mild aber dann auch wiederum scharf. Sämtliche Viren und Bakterien sind direkt ausgewandert oder sofort gestorben. So konnten es nach der leckeren Stärkung endlich auf die ersten Halden und Schächte gehen. Die unzähligen Stollen waren eine Herausforderung beim Zählen, den in der Schule vor vielen Jahren lernte man das zählen doch nur bis max. hundert. Das reichte hier definitiv nicht aus…

 

Anfangs wurde in Schneeberg Silber abgebaut. Später dann Kobalt, Uran und vieles mehr. Aber das ist ja hier nur ein winziger Reisebericht und nicht eine Bergbaudokumentation. Zudem ist nun keine Zeit mehr fürs schreiben den es soll offiziell Untertage gehen…Glück Auf

 

Hier gab es echt mal Bergbau, Stollen und Schächte… Der Stollen war klein, wir liefen nur viele Stunden Berg auf und Berg ab „Untertage“ halt. Vorbei an kleinen und größeren Kreuzungen (man nennt diese im bergmännischen Streckenkreuze) und  Gesenken sowie Schächten und einigen kleineren Abbauen. Die Tour war ermüdend und so war es doch scheeh das man auf der alten Zeche im Alaska Schlafsack sich zu Ruh legen konnte. Am frühen Morgen, was gibt es schöneres, roch es nach Bergbau. Facebookfreunde schrieben es roch wohl nach Männern, Alkohol und Radon. Aber ganz klar es roch nach Bergbau in der alten Zeche, okay mit einem Hauch von Männerschweiß einer langen Befahrung und nach Alkohol und einer Priese Radon… Oh nun riecht es nach frisch gemahlenen Kaffee. Es gibt endlich, nach langem, ein richtiges Bergbau Frühstück wieder. Gott sei Dank durch die kleine Zechenküchenfee die es zubereitet hat.

 

Frohen Mutes ging es hinaus ins schöne Erzgebirge. Wir fuhren durch zahlreiche Bergbau Städte hindurch zu einem kleinen Tal wo es einen alten großen Steinbruch geben sollte. Wir suchten das ganze Tal ab fanden aber nur verbrochene und offene Stollen sowie ein paar Halden und Pingen. Vermutlich Bergbau aber dieser interessierte uns eigentlich heute nicht. Da wir auf der Suche nach einer unbekannten und gut versteckten U-Verlagerung waren welche in einem Steinbruch untergebracht sein sollte. Am letzten Stück des Tales fanden wir dann eine riesige Halde. Wir kletterten diese in drei Etappen hinauf und befanden uns dann unmittelbar vor einem Steinbruch. Das Deckgebirge war gewaltig. Hier passt eine U-Verlagerung rein, hier muss sie wenn sein. In der Mitte des Steinbruches angekommen sahen wir schon ein großes Mundloch in der Wand. Das Mundloch ging nach unten weg, da der Steinbruch angefüllt war. Das Stollenprofil war riesig, für Bergbau absolut untypisch. Sollte es die gesuchte U-Verlagerung sein? Wurde sie also schon zu mindestens Angefangen? Die Fragen müssen später durch verschieden Dokumente beantwortet werden. Die zuvor gesichteten und teils befahrenen Stollen sollten aber auch noch erlesen werden. Das beschlossen wir auf der Rückfahrt in unseren Gesprächen und Fachsimpelei über die zuvor gesehen Systeme. In der alten Zeche, wo das Basislager des Urlaubes sich befand, wurde bereits wieder der Ofen angeheizt und das deftige Essen mit einem großen Bier kurz nach der Ankunft serviert. Bis tief in die Nacht hielten unsere Gespräche, über Bergwerke und Stollen sowie deren Reviere, an. Dann ging es wieder in den Alaska Schlafsack, welcher für bis minus 28 Grad konzipiert wurde, hinein. Der alte Bergbauofen bollerte noch ordentlich so blieb der Schlafsack offen und die Person oben drauf… Die Augen wurden schwer und schwerer und fielen dann zu…

 

Frischer Kaffeeduft huschte durch die endlosen Stollen bzw. Strecken… Kaffee Duft…frischer gebrühter Kaffeeduft Untertage? Der Schlaf war zu Ende und ein neuer Tag war angefangen. Dieser sollte mal entspannter sein und so lag nur ein wenig Bergbau an, ein paar Kilometer nur. Eine kleine Wismut-Auffahrung. Nichts wildes, nichts atemberaubendes nur eine kleine (schließlich doch endlose) Befahrung. Über den gesamten Aufenthalt im Arzbegirg ( Erzgebirge ) wurden aber nur etwas  über 25km Untertage gewandert (befahren). An dieser Stelle noch einmal an alle Beteiligten Institutionen, Vereine und Bergbaufreunde einen herzlichen Dank für die zahlreichen Genehmigungen und somit offiziellen Befahrung (Nach und nach werden Berichte und Dokumentationen über die Befahrungen veröffentlicht sofern erlaubt) Am letzten Abend, vor der Befahrung von St. Anna, in der Werkstatt des heutigen Besucherbergwerkes wurden uns  verschiedene Angebote von diversen Bergbau Büchern, Unterlagen und Rissen gemacht. Das Auto füllte sich, also mal wieder, nach kurzen Verhandlungen über die verschieden Kaufpreise. Nach erfolgreichen Verhandlungen gibt es entweder ein deftiges Bergbau essen oder eine ordentliche Befahrungen. Da dieses Jahr noch nicht allzu viel Untertage Kilometer gemacht wurden ging es also in die alte große Zeche hinein. Bis tief in die Nacht wurden die engen Stollen bzw. Strecken befahren. Es ging die Schächte rauf und wieder runter in die Abbaue rein und wieder raus… Die Befahrung war äußerst anstrengend den die Strecken waren verdammt eng und noch teils geneigt. So das der Stiefel gerade so unten in die winzige Rösche passte und der Körper schräg gegen den Fels lag… Anstrengend aber einzigartig. Nach einigen Kilometern wollte  man einfach nur noch ins Bett. Das Erzgebirge hat einen geschafft, mal wieder. Wie soll das in anderen Bergbaurevieren erst aussehen?

 

Nach den scheenen Tagen im Erzgebirge ging es weiter zu einen barmherzigen und guten Freund nach Pausa wo das Basislager schon fertig eingerichtet war und das Begrüßungsfeuer bereits loderte und der Grill angeheizt war. Es gab also sofort eine Thüringer Roster mit einem Bierchen am 2m hohen Lagerfeuer.  Eine solche Begrüßung gibt es halt nur in der Team Bunkersachsen Kommandozentrale für engste Freunde. Nach einer kleinen Stärkung mußte dann auch direkt der selbstgemachte Schleenschnaps probiert werden sowie dann auch endlich die Erdachse geölt und geschmiert werden. Den in Pausa ist ja schließlich der Erdmittelpunkt, sprich die Erdachse! Diese muss bekanntlich immer gut geschmiert und geölt werden… Diese Prozedur vollzogen wir die ganze Nacht dabei wurde diskutiert und fachgesimpelt über diverse streng geheime unterirdischer Anlagen.  So ging das über die Weihnachtstage weiter. Es waren wunderbare Abende am großen Lagerfeuer bis es dann zum Schluß der Exkursion nach Dresden ging. In die Region der vielen unentdeckten geheimen unterirdischen Labore und Fabriken. Hier wurde das Jahr langsam verabschiedet und nur noch eine U-Verlagerung gesucht und dokumentiert. Danach ging es heimwärts um das Auto auszuladen und dann sich kurz frisch zu machen um nach Ibbenbüren zu reisen um dort das Bergbau bzw. Untertage Jahr 2016 zu verabschieden. Unmittelbar am Schacht wurde Silvester gefeiert. Es gab zum einheizen Grubenfeuer aus dem Erzgebirge welcher zweifach brennt. Die 60% gehen runter wie Öl… Mehr Bergbau in einem Jahr geht nun wirklich nicht mehr…

 

Diverse Exkursionen

 

Fotoimpressionen von der letzten Exkursion 2016

Wismut Bergbau in Sachsen