Geilenbergprojekt Molch 6
Vor einigen Jahren auf einer großen Such Tour durch Sachen und Sachsenanhalt war ich in der Gegend rum um Halberstadt unterwegs und habe dort nach duzenden U-Verlagerungen gesucht. Auf dem Programm standen Malachit, Makrele I, Makrele II, Maifisch, Turmalin, Walpurga, Diabas und Dach 4. Meine gesamte Such Tour war über 14 Tage. Nach Monatelangen vorbereiten von meinem damaligen Zuhause aus habe ich die ganze Tour fertig gestellt und 2016 durchgeführt. Nach welchem Tage ich dann die U-Verlagerung Diamant dann gefunden habe kann ich nicht mehr sagen ich kann nur sagen das ich direkt wusste das es sich bei der Stollenanlage um eine geheime Untertage-Verlagerung aus dem zweiten Weltkrieg handeln musste. Die unterirdischen Abbauhallen des wohl alten Bergwerkes wiesen nämlich viele Indizien dafür. Darunter waren alte Graffitis, Mauerungen die im Bergbauwesen keinen Sinn machen und die betonierte bzw. stark verfestigte Stollensohle in einigen Bereichen. Nach der Tour berichtige ich mein Team über die gefunden Objekte und auch über die alte Stollenanlage welche bergbaulich war mit den vielen Indizien für eine mögliche U-Verlagerung. Nach Gesprächen und Suchen nach Hinweisen und einem Decknamen wurden die gemachten Fotos archiviert und die Anlage erstmal vergessen. Bis es 2019 zu einen weiteren Exkursion in dem Gebiet kam und das alte Bergwerk nochmals befahren wurde um weitere Indizien zu suchen sowie auch Daten (Größe, Höhe, Deckgebirge etc.) aufzunehmen. Nach der Tour wurden diese dann in unsere Datenbank eingetragen und ausgewertet und analysiert. Durch diese kam ich auf die Idee das es sich eventuell um die U-Verlagerung Maifisch handeln könnte. Aber ohne weiteren Infos und Fakten haben wir uns wieder um andere U-Verlagerungen gekümmert. Es verging wieder eine geraume Zeit bis ich dann mit dem gesamten Team erneut in dem Gebiet Exkursionen gemacht habe um andere U-Verlagerungen zu suchen bzw. entdecken. Darunter gehörte z.B. die U-Verlagerung Andalusit. Da viel mir wieder dieses Bergwerk bzw. Stollensystem ein mit den stark verdächtigen Indizien für eine U-Verlagerung und so fuhr ich einfach dort mit allen hin und meinte wir machen einen kurzen zwischen Stopp um Eure Meinung und Eindrücke zu bekommen. Wir schauten uns alle die Anlage an und machten erneut gemeinsam Fotos. Olly (Eismann von ehemalig Übertage-Untertage) meinte nach kurzer Zeit es ist sicherlich eine U-Verlagerung aber er meinte auch direkt um welche es sich handele wisse wer nicht. Seine Vermutung der ersten Befahrung war das es sich eventuell um eine unterirdische V2-Abschuss Basis handeln könnte. Nach der Tour vergingen wieder etliche Monate bis schließlich der U-Verlagerungsexperte und Pionier diesem Fachgebietes in seinem riesigen Archiv wühlte, suchte und fündig wurde in seinen tausenden Dokumenten. In seinen neusten Archiv Dokumenten, welche er angefordert hat um ein Buch zu schreiben, fand er die entscheidenden Daten. Darauf hin schrieb er einen Bericht über die U-Verlagerung Diamant welche ich Svenska eine geraume Zeit als eventuelle U-Verlagerung Maifisch hielt. Hier geht es zu seinem Bericht über die U-Verlagerung Diamant. Dieser gut geschriebene Bericht ist übrigens der erste im Netz!
Jetzt kommen wir endlich zur lange verschollenen und scheinbar bis dato unentdeckten U-Verlagerung Diamant, dem Geilenbergprojekt Molch 6. Somit die 150-igste gefundene U-Verlagerung.
U-Verlagerung Diamant
Die Untertage-Verlagerung Diamant ist das Molch VI Projekt des Geilenberg-Programms und galt lange Zeit als verschollen bzw. nie gebaut. Doch das hat sich, wie zuvor oben beschrieben, geändert. Die Untertageverlagerung befindet sich in Sachsen-Anhalt in der Nähe von Halberstadt einem Ballungsraum von U-Verlagerungen, In einem kleineren Hügel aus Sandstein befand sich schon Jahrzehnte davor ein kleines Bergwerk in dem Sandstein abgebaut wurde. Das Stollensystem ist ringförmig angelegt und die Abbaukammern sind im Kammerpfeilerabau angelegt. Wenn man genauer sich die Anlage anschaut so sieht man das es sich um nur eine große Abbaukammer mit riesigen Pfeilern ist. Vermutlich haben sich die damaligen Bergwerksleute getäuscht und Zuviel vom Sandstein abgetragen. So das es irgendwann einmal zu einen großen Verbruch in der Mitte der großen Kammer kam. So entstand wohl ein riesiger Schacht für das damalige Bergwerk. Der Verbruchkegel ist riesig und oben geebnet worauf wir anfangs den Verdacht hatten es könne sich um eine V2 Abschussstelle handeln. Denn solche soll es in der Nähe gegeben haben. Einige Stollen und Kammern des alten Bergwerkes wurden mit roten Klinker vermauert. Der ehemalige Pfeiler-Kammerbau hatte zwei versetzte Sohle und war sehr trocken, was aber bei Sandsteinbergwerken recht üblich ist. Die Pfeiler besitzen neue und alte Graffitis die mittlerweile kaum zu trennen sind, denn sie sind fast alle bemoost und es ist so schwer sie in neu oder alt zu trennen. Dennoch gibt es einige wo wir uns alle direkt einig waren das sie alt sind. Sie sind vermutlich von den ehemaligen Kriegsgefangen die dort hart und unter wohl widrigsten Bedingungen arbeiten mussten in die Pfeiler geritzt worden. Es waren Namen und Orte sowie Datums. Reste der Rohrleitungen und der ehemalige Tank in dem Bergwerk sind heute noch Zeugnisse der damaligen U-Verlagerung. Die als Wasserspeicher gedachte, mit roten Klinkersteinen vermauerte Kammer, ist unteranderem der Beweis dafür für das ehemalige Geilenbergprojekt aus der Nazizeit. Der Verbruch in der Mitte, also der Schacht, diente zur Wärmeabfuhr der U-Verlagerung. An der Firste kann man eine große Halbrunde Ausarbeitung sehen die für die Großen Rohre geschlägelt wurden. Die Ausarbeitung geht zu der verklinkerten Wand, also zum Wasserspeicher. Einige der Halbsohlen, einige schienen aufgeschüttet worden zu sein, wurde im liegenden betoniert. Diese dienten wohl zur Aufnahme der Maschinen und Einrichtungen. Im gesamten alten Bergwerk sind nur noch wenige Reste der damaligen Stromleitungen an den Wänden zu entdecken. Die kleinen runden Schächte welche teils verkohlt schienen sind vermutlich vom Altbergbau her und sind nicht neu für die U-Verlagerung angelegt worden. Die gesamte U-Verlagerung verfügte über drei Zugänge . Der kleinste, welcher wohl fürs Personal gedacht war, ist nur noch von innen zu befahren. Er geht tonnlägig hinauf auf den Hügel. So ist zu vermuten das oben über dem Bergwerk am Verbruch Baracken standen. Dies lässt sich nur noch schwer zu erkunden da das komplette Gelände sich in verschieden Privatbesitzen befindet. Zur Wasserversorgung der geheimen Molch-Anlage wurde sicherlich der Bach mit Teich direkt vor einem der Stollen genutzt.
Die OT-Objektnummer ist 528 für das Projekt Molch, auch C11 genannt, (Chemieanlage 11) und war eine geheime unterirdische Anlage, welche dem Mineralölsicherungsplan des Dritten Reiches vom 30.05.1944 angehörte. Die Pläne der U-Verlagerung Diamant wurden von Professor Rimpl erstellt. welcher der OT Oberbauleitung B2 mit Sitz in Halberstadt angehörte. Das Projekt Molch (wovon es insgesamt 6 Stück im Reich geben sollte) besteht aus sogenannte Roh-Bi-Öl oder auch Roh-Di-Öl Anlagen sie waren für das Cracking von Kohlenwasserstoffen, schweren Rohöl, Teer und des weiteren Rückständen aus anderen Geilenberg-Projekten in der Umgebung gedacht. Als Endprodukt haben diese Anlagen Öl, Benzin und Dieselkraftstoff für die Fahrzeuge der Wehrmacht hergestellt. Der Deckname Diamant ist eigentlich falsch, denn es müsste sich ja da dann um einen Stollenneubau handeln. Das kommt daher das das geheime Geilenberg-Projekt Molch laut Reichsministerium für Rüstung und Kriegswirtschaft (RmfRuK) immer in einem neuen Stollensystem oder aber in ein vorhandenem Bergwerk mit großen und trockenen Hallen untergebracht wird. Wer sich mit der Thematik der U-Verlagerungen beschäftigt hat, weiß, dass es mit dem Decknamen-Vergabeschema nicht immer so richtig passt. Wir haben schon viele U-Verlagerungen gefunden wo der Deckname nicht zum Schema passt. Durch vorherige Besichtigungen, die übrigens im ganzen Reich in tausenden von Stollen-Anlagen auch stattfanden, wurde das Kalkstein-Bergwerk für geeignet befunden um ein Molch Projekt in ihm zu errichten. Es war eine kleinere Anlage geplant, vermutlich daher weil die anderen Molch Anlagen Übertage größtenteils errichtet wurden. Die kleine Anlage in der U-Verlagerung Diamant sollte bei Fertigstellung durch thermisches Cracking pro Monat 4.000 Tonnen Öl und Benzin herstellen. Der Betreiber des Geilenbergprojektes C11f, der unterirdischen Cracking-Anlage Molch 6, war die Firma IG Farben. C11f ist das interne vergebene Kürzel des Geilenbergs-Stabes. Baubeginn war im Januar 1944 und Ende April 1945 sollte die Anlage Molch 6 bereits in Betrieb gehen. In den ersten Monaten vom Baubeginn geschah aber recht wenig wegen Mangel an Baustoffen. Für den Umbau / Ausbau war die Firma Riebeck und der Baufirma Grün & Bilfinger aus Mannheim (bzw. Ihre Zweigstelle in Halle an der Saale) von der Organisation Todt beauftragt und beaufsichtigt worden. Die Organisation Todt finanzierte auch die komplette Baustelle. Aus dem KZ Buchenwald wurden 214 Arbeiter für den Umbau der Stollen nach Halberstadt geschickt. Diese Zwangsarbeiter, es waren alles Holländer und haben die meisten groben Arbeiten der Baustelle ausgeführt. Die Holländischen Arbeiter waren für die Bauarbeiten dann in den Baracken der benachbarten OT-Baubrigade B2 / Malachit untergebracht.
Quellen
[1] Wichert
[2] Privatarchiv Eismann
in kürzere weitere Quellenangaben