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Grube Carlszeche bei Wallenfels

Die Grube Carlszeche bei Wallenfels im Frankenwald zählt zu den historisch bedeutsameren kleineren Erzbergwerken der Region. Ihr Abbau konzentrierte sich vor allem auf Bleiglanz (Galenit), der häufig silberhaltig war und damit ein zusätzlich wertvolles metallisches Nebenprodukt lieferte. Geologisch liegt die Lagerstätte im Bereich der varizisch geprägten metamorphen Gesteinsserien des Frankenwaldes, insbesondere in den Schiefer- und Grauwacken Gesteinen, die durch hydrothermale Aktivitäten mit sulfidischen Erzgängen durchsetzt wurden. Diese geologischen Strukturen führten typischerweise zu schmalen, aber mineralogisch gut ausgebildeten Adern, die für den regionalen Erzbergbau charakteristisch sind.

Der Bergbau am sogenannten Silberberg bei Wallenfels, dem historischen Umfeld, zu dem auch die Carlszeche gehört, reicht weit zurück. Bereits um 1400 werden dort Grubenbaue als „alt Gebeue“ bezeichnet; die Erwähnung lässt erkennen, dass das Gebiet zu diesem Zeitpunkt bereits eine längere Abbaugeschichte besaß. Die systematische Erschließung der Carlszeche selbst dürfte im 18. Jahrhundert erfolgt sein, in einer Zeit, in der das Hochstift Bamberg – zu dessen Herrschaftsgebiet Wallenfels bis 1802 gehörte – verstärkt auf die Nutzung seiner metallischen Ressourcen setzte. Viele der im Umkreis betriebenen kleinen Gruben lieferten Bleierz und Silber für die bischöfliche Münzstätte und für gewerbliche Anwendungen wie den Buchdruck, der bleihaltige Lettern benötigte. Die technische Erschließung der Carlszeche erfolgte wie in vielen kleineren fränkischen Gruben über mehrere Stollen, die in unterschiedlichen Höhenlagen in den Hang getrieben wurden, um die schmalen Erzgänge anzuschneiden. Die Erzgänge streichen überwiegend in Nordwest-Südost-Richtung, fallen steil nach Nordosten ein und erreichen Mächtigkeiten von 6 bis 38 cm, vereinzelt rund 7 cm in besonders reinen Bleiglanzpartien. Diese Maße verdeutlichen die begrenzte Erzführung und erklären, warum der Abbau trotz hoher Erzqualität wirtschaftlich schwierig war. Die Fördermengen blieben aufgrund der schmalen Gangzüge stets gering, sodass die Grube wie viele benachbarte Betriebe nur phasenweise betrieben wurde. Der Abbau erfolgte zunächst mit traditionellen Werkzeugen wie Schlägel und Eisen, ehe im 19. Jahrhundert zunehmend Schwarzpulversprengungen eingesetzt wurden, um den Vortrieb zu erleichtern. Das gewonnene Erz wurde vor Ort zerkleinert, von taubem Gestein getrennt und anschließend zu Hütten transportiert. Dort fand die metallurgische Aufbereitung statt, bei der zunächst das Blei erschmolzen und anschließend das darin enthaltene Silber gewonnen wurde. Der Silberanteil war für die Rentabilität vieler fränkischer Gruben von hoher Bedeutung, da die reine Bleiförderung allein oft nicht ausreichend wirtschaftlich war. Die Wirtschaftsgeschichte der Carlszeche ist von häufigen Unterbrechungen geprägt. Schwankende Metallpreise, unzureichende Erzgehalte, technische Probleme und Wassereinbrüche führten dazu, dass der Betrieb immer wieder stillgelegt wurde. Dennoch wurde in verschiedenen Epochen erneut versucht, das Vorkommen zu nutzen. Eine der letzten dokumentierten Aktivitätsphasen fällt in die Jahre 1917/18, als in einer Phase erhöhter Rohstoffknappheit – bedingt durch den Ersten Weltkrieg – erneut Erkundungen durchgeführt wurden. Dabei wurden Gangabschnitte mit gut ausgebildetem Bleiglanz angetroffen, doch führten Wasserschwierigkeiten und unzureichende Ergiebigkeit erneut zur Aufgabe der Arbeiten. Nachdem die letzten Gebäude und Aufbereitungsanlagen schließlich verfielen oder abgetragen wurden, endete die bergbauliche Nutzung endgültig.

Heute sind nur noch kleine Haldenreste, die verfüllten Stolleneingänge, leichte Geländevertiefungen und lokal Verbruchsbereiche sichtbar, die auf den ehemaligen Bergbau Betrieb hindeuten. Die Grube Carlszeche steht beispielhaft für die Vielzahl kleiner metallischer Lagerstätten im Frankenwald, die über Jahrhunderte zwar keine großen Erträge erzielten, aber eine wichtige Rolle in der regionalen Wirtschafts-, Sozial- und Technikgeschichte spielten. Sie verdeutlicht zugleich die Bedeutung des Montanwesens für das historische Hochstift Bamberg, dessen Wirtschaft in bestimmten Epochen maßgeblich auf die Ausbeutung kleiner, aber zahlreicher Erzvorkommen angewiesen war. Es gibt viele Mythen über das kleine Blei- und Silbererzbergwerk bei Wallenfels. Duzende Anwohner erzählen sie immer und immer wieder. Der Schacht im Wald auf dem Silberberg gehört jedenfalls nicht zur Carlzeche. Bemühung diesen Schacht zu finden und ihn zu dokumentieren und zu erforschen blieb bis jetzt erfolglos. Im Schacht wurden, so duzenden Erzählungen von Einheimischen, viele Autos hineingestürzt. Dennoch ist und bleibt dieser angebliche Schacht am Silberberg verschollen. Auch die Erzählungen das es einen Stollen durch den Berg nach Steinwiesen gibt ist nicht belegbar. Die Grube in Steinwiesen welche in der Nähe sich befindet hat keinen langen Stollen durch den Berg. Es bleibt aber spannend weitere Informationen rund um den Silberberg bei Wallenfels zu erfahren. Glück Auf!