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Zeche Alte Haase – Altbergbau in Sprockhövel


Sprockhövel – eine kleine idyllisch gelegene Stadt zwischen Wuppertal und Hattingen mit großer Bergbautradition. Schon öfter zog es uns in die Region, wie ihr zum Beispiel anhand des Berichtes über die Herzkämper Mulde, ebenfalls in Sprockhövel gelegen, sehen könnt. Wenn man von Wuppertal aus in Richtung Norden durch den Scheetunnel (U-Verlagerung Kauz) geht, kommt man nach Verlassen des Tunnelmundlochs direkt auf Sprockhöveler Gebiet an. Folgt man der Trasse noch ein Stück durch den Ennepe-Ruhr-Kreis, erblickt man auf der linken Seite im Tal den Malakowturm der ehemaligen Zeche Alte Haase. Und darum handelt auch dieser Bericht:

Glück Auf am Zechen Gebäude Glückauf... (über dem Eingang zum Zechenhaus)

Die Zeche Alte Haase in Sprockhövel gilt als eine der ältesten Kohlezechen in Nordrhein-Westfalen. Die erste schriftliche Erwähnung der Steinkohlen-Zeche finden wir in einem Schriftstück. Dieses stammt aus dem Jahre 1699 und zeugt von einer Verleihung des Grubenfeldes. Schon Jahrhunderte davor wurde im gleichen Grubenfeld schon Steinkohle abgebaut. Nur halt nicht im großen Stil, sondern in Form von oberflächigen Schürfstätten und kleinen Stollenzechen. Bereits am Anfang des 17. Jahrhundert bis hin zum Jahre 1969 wurden hier die im südlichen Ruhrgebiet ausstreichenden und oberflächennahen Kohleflöze der ältesten Schichten abgebaut. Somit zählt die Zeche Alte Haase in Sprockhövel zu den ältesten Steinkohlenzechen im Ruhrgebiet überhaupt. Eine weitere Besonderheit der Zeche war ihre Schlagwetterfreiheit. Wie auch in dem Revier Ibbenbüren verhinderten die geologischen Beschaffenheiten des (zunächst geringen) Deckgebirges das Vorkommen von schlagwettergefährdeten Grubengasen wie Methan. Das Grubengas Methan kommt vielfältig vor und wird auf, beziehungsweise in der Erde ständig neu gebildet. Es entsteht zum Beispiel bei biologischen und geologischen Prozessen im tieferen Untergrund unterhalb der Oberfläche der Erde unter Druck und bei hohen Temperaturen. Es strömt bei vulkanischen Tätigkeiten an die Erdoberfläche und ist auch Hauptbestandteil von nutzbarem Erdgas. Im südlichen Ruhrgebiet, vor allem im ländlichen Gebieten war es früher üblich, die Bergwerke nach Begriffen aus der Fauna zu benennen. (Zeche Frosch, Zeche Dachs, Zeche Adler, Zeche Löwe…) In diesem Fall hat Meister Lampe, der Hase dem Steinkohlenbergwerk seinen Namen geliehen. In verschiedenen Akten der Bergämter war die richtige Schreibweise zunächst nicht einheitlich vermerkt. Mal hieß die Grube Hase mit einem A, manchmal kam ebenso die heutige Schreibweise, mit Doppel-A zum Vorschein. Erst zum Ende des 18. Jahrhunderts setzte sich der heutige Name „Zeche Alte Haase“ durch.

Straßen Schild "Alter Haase"       Alter Haase Ausstellungsraum Straßenschild und Ausstellung

Vom 17. bis zum 19. Jahrhundert bestand das Bergwerk aus einer kleinen Stollenzeche und war bis auf kleinere Unterbrechungen stets in Betrieb. In diesem Zeitraum wurde die Zeche je nach Konjunktur betrieben. Man förderte nur so viel, wie auch verkauft werden konnte. Fand die Grube Haase mal keine Abnehmer für die Steinkohle, wurde die Zeche kurzerhand mal für einen kleinen Zeitraum stillgelegt. Die Abnehmer der geförderten Kohle waren in erster Linie die Kotten, Hämmer und Schmieden im Bergischen Land. (Kaltenbach-Tal, Gelpe-Tal, Morsbach-Tal, usw…) In der Frühzeit des Bergwerks wurde die gesamte Kohlenförderung mittels Muskelkraft bewältigt. Nachdem eine Stollenstrecke aufgefahren war, wurde die Steinkohle mit einer Spitzhacke ausgebrochen. Zunächst wurde ein Schram im Kohleflöz ausgearbeitet. Dieser wurde dann mit einer Keilhaue geöffnet, so dass die Kohle aus dem Hangenden in die Strecke einbrechen konnte. Im Liegenden musste der Bergmann mit seiner Keilhaue nachhelfen. Dabei musste der Hauer eine große Geschicklichkeit an den Tag legen, so dass die Kohlenstücke möglichst groß waren. Denn die stückige Steinkohle war als Brennstoff auf dem Markt besonders gefragt, während das unverkäufliche Kohlengrus in den Abbauörtern zurück gelassen wurde. Mit der Anschaffung einer Dampfmaschine erfolgte im Jahre 1875 der eigentliche Beginn des Tiefbaus.

Acht Jahre später, 1883 wurde der Hauptförderschacht abgeteuft. Der Schacht hatte den Namen Julie erhalten und besaß eine Teufe von 85 Metern. Damals hatte die Stadt Sprockhövel noch einen Bahnhof, welcher an der Bahnstrecke Hattingen–Wuppertal lag. Von ihm aus wurden die geförderten Kohlen abtransportiert. Über dem Schacht Julie wurde 1897 ein gemauerter Förderturm errichtet. Somit erhielt die Zeche Alte Haase den letzten Malakow-Turm Deutschlands. Im 20. Jahrhundert besaß die Steinkohlengrube Alte Haase eine Abbaufläche von 47 Quadratkilometern und war damit eines der größten Bergwerke Deutschlands. Am 19. September 1925 hatte das Bergwerk mit Absatzschwierigkeiten zu kämpfen und wurde offiziell erst einmal geschlossen. Die von der Arbeitslosigkeit betroffenen Bergarbeiter von der Zeche Alte Haase betrieben die Zeche daraufhin etwa neun Monate lang in Eigenregie. Als am 1. Mai 1926 ein neuer Kaufvertrag für das gesamte Bergwerk ausgehandelt wurde, konnte die Grube wieder ihren Betrieb aufnehmen. Im Jahre 1937 wurde eine vorläufige Höchstförderung von 382.600 Tonnen Steinkohle erreicht. Davon wurden 64.000 Tonnen zu Briketts weiter verarbeitet. Nachdem der Zweiten Weltkrieg zu Ende war, wurden stets Modernisierung Arbeiten auf der Zeche vorgenommen. Trotz dieser Maßnahmen ließ sich die Stilllegung der Zeche nicht mehr verhindern. Diese erfolgte am 30. April 1969. Zum Zeitpunkt der Stilllegung galten die wirtschaftlich abbaubaren Kohlevorräte im Revier Sprockhövel als weitestgehend erschöpft. 

Malakowturm Zeche Alte Haase Malakowturm Zeche Alte Haase

Der Malakowturm:

Der Name “Malakow" wirkt in unserer Region befremdlich. Folgen wir der Überlieferung, so hat die heldenhafte Verteidigung des Forts Malakow - auf dem Hügel Malachow oberhalb des Hafens Sewastopol gelegen - während des Krimkrieges (1854-1856) eine tiefe Wirkung in Deutschland ausgeübt. Nach fast einjährigen, auf beiden Seiten sehr verlustreichen Kämpfen, die in der Militärgeschichte als erster Stellungskrieg gelten, mussten die Russen sich am 8. September 1855 der waffentechnischen Überlegenheit der Franzosen und Engländer beugen. Die verwüstete Festung wurde zum Symbol des zähen Selbstbehauptungswillens der Russen. In den westlichen Provinzen Preußens konnte sich der Malakow-Mythos auch deswegen ungehindert entwickeln, weil in diesem Krieg der europäischen Randstaaten die preußische Regierung Neutralität wahrte. Die sogenannten Malakow-Türme sind im Prinzip nichts anderes als die gemauerte Version von Fördergerüsten. In der frühen Phase des industriell, das heißt maschinell fördernden Bergbaus waren sie die notwendige stabile Seilscheibenaufhängung von Tiefbaueinrichtungen. Ähnlich wie ein gewöhnliches Wohnhaus besitzen die Türme der Bauart Malakow Wände, Fenster und ein geschlossenes Dach. Auch in anderen industriellen Zweigen wurden Malakow-Türme erbaut. In Wuppertal zum Beispiel finden wir noch zwei erhaltende Türme, wobei sich einer auf dem Gelände der ehemaligen Seifenfabrik Luhns befindet. Die eigentliche Fördereinrichtung, die Seilstützkonstruktion, beziehungsweise das Seilscheibengerüst liegt mitsamt Seilscheiben innerhalb des Gebäudes.

Die Schachttürme waren teilweise mit bis zu 2,50 Meter starkem Ziegelmauerwerk ausgestattet und mit aufwändig versteiften Innenkonstruktionen versehen. Trotz ihrer massiven Bauweise waren die gemauerten Schachttürme aufgrund der stetigen Oszillationen, provoziert durch die Fördermaschinen, starker Destabilisierung der Mauerwerke ausgesetzt. Mit der Vervollkommnung der Stahltechnologie wurden die gemauerten Fördereinrichtungen spätestens zu Beginn der 1880er Jahre durch eiserne Fördergerüste ersetzt. Eine andere Möglichkeit war, die moderneren Fördergerüste aus Stahl in die vorhandenen Malakow-Türme einzubauen. Auf den Zechen im Ruhrgebiet wurden mehr als 100 Malakow-Türme errichtet. Heute gibt es leider nur noch 12 Stück. (siehe auch Zeche Hannover in Bochum) Der Malakow-Turm der Zeche Alte Haase hat mehrere Besonderheiten zu bieten: Er ist der einzige südlich der Ruhr und zählt zu den ästhetisch ausgereiften, zierlicheren Vertretern seiner Gattung. Darüber hinaus ist der 1897 in Sprockhövel errichtete Malakow-Turm der zuletzt erbaute seiner Art in Deutschland. Neben der ästhetisch-kunstgeschichtlichen Bedeutung hat der Malakow-Turm der Zeche Alte Haase für die Bevölkerung Sprockhövels und des Umlandes einen wirtschafts- und sozialgeschichtlichen Stellenwert. Mehr als siebzig Jahre lang war der Turm stets Zeuge einer wechselvollen Geschichte vieler Familien der kleinen Bergbaustadt. Er ist einer der letzten Zeugen der mehr als 500 Jahre alten Bergbaugeschichte von Sprockhövel. 

Wasserrösche, Edeltraud-Erbstollen Wasserrösche, Edeltraud-Erbstollen

Kommen wir nun zu den wichtigsten Daten der Steinkohlezeche Alte Haase in Sprockhövel:

1699:
Verleihung der Zeche. Wie oben schon erwähnt wurde schon Jahrhunderte vorher im gleichen Grubenfeld Steinkohle abgebaut. Noch heute sind die Spuren wie Pingen oder alte verfallende Stollenmundlöcher der ersten Kohlegruben auf dem Gebiet von Alte Haase in den Wäldern um Sprockhövel zu finden.

1790:
In diesem Jahr arbeiteten 5 Bergmänner auf der Zeche. Sie förderten 890 Tonnen Steinkohle aus der Grube. Der Jahresverdienst betrug rund 100 Reichstaler für den Hauer und ca. 170 Taler für den Obersteiger der Grube.

1858:
Ein neuer Erbstollen, der Edeltraud-Erbstollen, wurde in Richtung der letzten Schächte von Alte Haase aufgefahren. Er diente als Wasserlöse- und als Förderstollen, so dass die abgebauten Steinkohlen ab 1883 über den Sprockhöveler Bahnhof abtransportiert werden konnten. Als die Kohlevorräte oberhalb der Erbstollensohle abgebaut waren, setzte man so genannte Unterwerke an und baute unterhalb des Erbstollens ab. Diese Form des Bergbaus auf Steinkohle birgt zwar erhebliche Risiken hinsichtlich der Wetterführung und der Wasserhaltung, wurde aber von den Bergbehörden geduldet. Das eindringende Grundwasser wurde mit Handpumpen aus dem Unterwerk geschöpft. Auf diese Weise ließ sich der kapitalintensive Übergang zum Tiefbau noch um einige Jahre verzögern.

1875:
Beginn des Tiefbaus. Eine Dampfmaschine hob das anfallende Grundwasser mit einer Kolbenpumpe zunächst etwa 20 m hoch bis auf die Sohle des Edeltraud-Erbstollens. In der Übergangsphase zum Tiefbau änderten sich auch die Eigentumsverhältnisse der Kohlenmine. Wurde der Stollenbergbau noch von den in Sprockhövel ansässigen Landwirten im Nebenerwerb betrieben, so musste das für den Tiefbau notwendige Kapital von auswärtigen Gesellschaften aufgebracht werden.

1883:
Der Hauptförderschacht, der Julie-Schacht wurde abgeteuft. Teufe: 85 Meter

1897:
Der letzte Malakow-Turm Deutschlands wurde erbaut. Benannt wurde der Schacht nach Julie Dothbruch, der Ehefrau des Hauptgewerken der Zeche und Nachfahrin von Dietrich Krefting zum Doddebruch.

1716:
Dietrich Krefting zum Doddebruch reichte die erste Mutung auf Alte Haase ein.

1889:
Auf der Zeche Alte Haase arbeiteten 112 Bergleute. Diese förderten gut 27.894 Tonnen Steinkohle zu Tage.

1904:
Die Belegschaft von 414 Kumpeln erreichte eine Fördermenge von mehr als 100.000 Tonnen Steinkohle. Da die Sprockhövler Steinkohle sehr anthrazitähnlich war, wurde sie nicht zuletzt auch wegen ihrer Raucharmut vor allem für den Hausbrand gebraucht.

1907:
Auf der Zeche Alte Haase wurde eine außergewöhnliche technische Lösung für ein altes Problem des Bergbaus erarbeitet. Das Bergwerk förderte mittlerweile von der dritten Tiefbausohle und das zugehörige Unterwerk war angesetzt worden. Beim Weiterteufen zur vierten Sohle fuhr man vom Unterwerk einen Querschlag bis unter den zu vertiefenden Schacht auf und begann von dort aus mit dem senkrechten Hochbrechen. Gleichzeitig wurde der Schacht vertieft. Der Durchschlag im Gegenortvortrieb erfolgte am 28. Juli und passte Zentimetergenau. Ermöglicht wurde diese Leistung durch eine präzise untertägige Vermessung des verantwortlichen Markscheiders, wobei nur die damaligen und vergleichsweise einfachen Messinstrumente wie Kompass, Maßband und Theodolit zum Einsatz kamen. Ein Verfehlen des berechneten Ansatzpunktes für das Hochbrechen hätte erhebliche Folgen nach sich gezogen, da der zu vertiefende Schacht keinerlei Abweichungen von der Senkrechten aufweisen durfte.

1919:
Die Eigentumsverhältnisse änderten sich. Die Kohlengrube Alte Haase befand sich nun zu 100% im Besitz von einem Kohlenkonzern aus dem nördlichen Ruhrgebiet, der Gewerkschaft Lothringen,. Die technische Betriebsleitung blieb dagegen bis Mitte der zwanziger Jahre in den Händen einheimischer Steiger.

1924:
Schacht II wurde abgeteuft. Der seigere Förderschacht erreichte eine Endteufe von 344 Metern. Er hat einen Durchmesser von 4,40 Metern. Auch dieser Schacht wurde mit einer Dampfmaschine ausgestattet. Die Dampfmaschine besaß eine Leistung von 1.800 Kilowatt. Die Maschine war in der Lage, einen Förderkorb mit 8 Förderwagen zu je 0,9 Kubikmeter Inhalt in drei Minuten zu Tage zu fördern.

1925:
Am 19. September des Jahres geriet die Zeche in Absatzschwierigkeiten und wurde deshalb geschlossen. Mitverantwortlich für diesen Konkurs war die Politik des Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndikates, welches die Förderquoten einer jeden Zeche im Ruhrgebiet festlegte und somit den großen Bergwerken im nördlichen Ruhrgebiet den Anreiz bot, die kleineren Bergwerke aufzukaufen und die freiwerdende Fördermenge im eigenen Revier zu nutzen. Die betroffenen Betriebe wurden nach der Übertragung ihrer Quote stillgelegt. Die von der Arbeitslosigkeit betroffenen Bergarbeiter von der Zeche Alte Haase betrieben die Zeche daraufhin neun Monate lang in Eigenregie weiter.

1926:
Am 1. Mai wurde mit dem von der Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen (VEW) neu errichten Kohlekraftwerk bei Hattingen ein Kaufvertrag für das gesamte Bergwerk ausgehandelt. In diesem Zusammenhang wurde auch eine Materialseilbahn für den Kohletransport zum 8 km entfernten an der Ruhr gelegenen Kraftwerk errichtet.

1927:
Auf der Zeche Alte Haase arbeiteten nun 1700 Bergleute, die 363.200 Tonnen Steinkohle aus den Flözen brachen und zu Tage förderten. Die Steinkohle wurde überwiegend in dem Gemeinschaftswerk genannten Kohlekraftwerk verfeuert. Nebenbei wurden auch Brikettpressen errichtet, mit denen die Kohle für den Hausbrand aufbereitet wurde.

1930:
Da die mit den unverkäuflichen Kohleresten, Kohleschlamm und Mittelgut betriebenen eigenen Dampfkessel für den Eigenbedarf großzügig dimensioniert waren, konnte mit dem eigenen Kraftwerk gut 10 Millionen Kilowattstunden elektrischer Strom ins öffentliche Stromnetz abgegeben werden.

1937:
In diesem Jahr wurde die höchste Steinkohlen-Förderung von 382.600 Tonnen erreicht. Davon wurden 64.000 Tonnen zu Briketts weiter verarbeitet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Bergwerk auf den neusten Stand der Technik gebracht. Zum Beispiel wurde der Abbau mit dem Einsatz von Kohlenhobeln mechanisiert. Allerdings musste sich der Abbaubetrieb wegen der ungünstigen Lage der Kohleflöze immer mehr in die Breite ausdehnen. Dadurch bedingt wurden die abzupumpenden Wasserzuflüsse bis zu 30mal größer als die geförderte Menge an Steinkohle. Die Zeche versuchte das Problem zu lösen, indem sie oberirdischen Bäche in Betonrohre einfasste. Letztendlich mussten 45 Kilometer lange Querschläge und Strecken aufgefahren und unterhalten werden, um die herein gewonnene Kohle zum Hauptförderschacht zu transportieren. Wegen der langen Anfahrtswege untertage verkürzte sich die Schicht der Bergleute auf teilweise unter 4,5 Stunden. Um den unterirdischen Transport der Kohle zum Hauptförderschacht zu verkürzen, wurden verstärkt Außenanlagen errichtet und die gewonnene Kohle per LKW abtransportiert.

1969:
Am 30. April erfolgte die Stilllegung der Zeche Alte Haase in Sprockhövel. Da massive Bergschäden im Bereich des Schachtes Buchholz aufgetreten waren, beschleunigte sich der Zeitpunkt des Endes des Bergwerks ungemein. Von den anderen Zechen nördlich der Ruhr konnten etwa 1000 Bergleute übernommen werden. Zum Zeitpunkt der Stilllegung galten die wirtschaftlich abbaubaren Kohlevorräte als weitestgehend erschöpft. 

 Förderturm Bauart Malakow

Am 5.7.1983 wurde der Malakow-Turm der Zeche Alte Haase formell durch den Beschluss des Rates der Stadt Sprockhövel in die Denkmalliste aufgenommen. Nach diesem Schritt erfolgte eine gründliche Sanierung. So wurde zum Beispiel zur Sicherung des Malakowturmes zwei stabile Betondecken eingezogen. Zusätzlich zu der bisherigen Nutzung als Bürogebäude wurden einige Abschnitte der Zeche zu modernen und individuell gestalteten Lofts umgebaut. Die ersten Bewohner sind bereits 2007 eingezogen und der Kreis der Nachbarschaft wächst stetig. Die Menschen, die Stadt und die Umwelt von Sprockhövel sind nachhaltig durch ihre bergbauliche Vergangenheit geprägt. Unterhalb von dem Julie-Schacht I/II befindet sich seit der Eröffnung im Mai 2000 der „Malakowpark“. In der öffentlichen Parkanlage sind viele interessante Exponate ausgestellt und erinnern an die 500 jährige Geschichte des Sprockhöveler Bergbaus. Die Anlage ist jederzeit frei zugänglich. Ein Besuch lohnt sich – in diesem Sinne: Glück Auf...

Fotoblock Malakowpark Alte Haase:

 Abteufkübel

 Hunt

 Seilscheiben

 Senklader der Firma Hausherr & Söhne

Stollenmundloch Haasestollen Stollenmundloch Haasestollen

© Eismann für ehemalig untertage-übertage.de, 2010

Feinschliff: B. Bergmann // Tourbegleitung: Schlufine 1 & 2