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Geheimnisvolles Thüringen
Markus Gleichmann
Geheimnisvolles Thüringen Militär- und Rüstungsobjekte des Dritten Reiches   Mit der Proklamierung des „totalen Krieges" 1943 forderte die Führung des Dritten Reiches das deutsche Volk zu noch größeren Leistungen und Opfern auf. Umfangreiche Maßnahmen zur Steigerung der Produktion von Waffen und Munition wurden ergriffen. In diese Zeit fallen in Thüringen mehr als 60 Verlagerungen von Rüstungsbetrieben nach unter Tage. Durch den massiven Einsatz von KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern im „Schutz- und Trutzgau Thüringen" sollten die hochgestellten Rüstungspläne der Nationalsozialisten verwirklicht werden. Produktionsstätten für militärische Hochtechnologie sowie unterirdischen Hydrieranlagen und Munitionsfabriken entstanden innerhalb kürzester Zeit. Zu Kriegsende wurden in Bergwerken Kunstgüter, Gold, Devisen und Geheimdokumente verbracht. In diesem Sachbuch stellen die Autoren über 70 Objekte vor und geben durch 203 Fotos, Karten, Pläne, Luftbildern und Geokoordinaten den Insidern die Möglichkeit, die Reste der Anlagen vor Ort selbst zu entdecken. Die kurze Geschichte der Kernforschung in Stadtilm ist untrennbar mit dem Namen Diebner verbunden. Nach seiner Promotion wechselte der junge Physiker Kurt Diebner zur PTR (siehe S. ) und kurz darauf, 1934, zum Heereswaffenamt. Er arbeitete experimentell an der Initialzündung von Sprengstoffen mit Hilfe von radioaktiven Strahlen. Im Jahr 1939 gründete sich die Gruppe WaF I (Physik) des Heereswaffenamts (HWA) in Kummersdorf bei Berlin. Diebner übernahm die Leitung mit dem Ziel, die Forschungen der Kernspaltung für Rüstungszwecke nutzbar zu machen. Ab Januar 1941 übernahm er zusätzlich die Leitung des Kaiser-Wilhelm-Insituts für Physik, welches einen großen Anteil an der Kernforschung im Dritten Reich hatte (siehe Tabelle S. ). Im September 1943, nachdem sich Werner Heisenberg zur Mitarbeit an dem Uranprojekt überreden ließ, musste Diebner die Leitung abgeben. Das KWI ging in den Reichsforschungsrat über. Schon 1939 hatte Diebner in Gottow eine Atomforschungsgruppe an der dortigen Versuchsstelle des HWA aufgebaut, die nun eine Möglichkeit war, der ungeliebten Zusammenarbeit mit Heisenberg zu entgehen. Nach vielen Versuchen gelang Diebner im Frühjahr 1944 in Gottow mit 564 Kilogramm Uranwürfeln und 600 Liter schwerem Wasser die Neutronenvermehrung auf 106% zu steigern. Dieses erfolgreiche Ergebnis gab ihm mit seinem, zuvor vor allem durch Heisenberg nicht sehr positiv bewerteten, „Würfel-Konzept“ recht. Im Herbst 1944 kam es zu einem schweren Unfall, bei dem einige seiner Mitarbeiter verstrahlt wurden. Quelle: Buch Autor Prolog. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten.
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